Durch die Coronaepedemie ist das gesellige Boulewesen weltweit völlig zum Erliegen gekommen und damit auch der traditionell nebenbei gepflegte Alkoholkonsum.
Kommt es nun zum Alkoholstau, verdirbt das wertvolle Nass? Mitnichten. Die Frankfurter Allgemeine berichtet in einem Onlinebeitrag, dass nun gewaltige Mengen Alkohol aus den Vorräten der Getränkeindustrie dem Gesundheitswesen und damit der Allgemeinheit zugutekommen.
Beispielsweise, spendiert der braunschweigische Hersteller eines hochprozentigen Gebräus in grüner Vierkantflasche allein 50.000 Liter reines Ethanol an das Klinikum in Braunschweig zu Desinfektionszwecken. Die ortsansässige Feuerwehr soll den verantwortungsvollen Transportjob erledigen. Man bangt und hofft unwillkürlich mit.
Frankreichs namhaftester Pastishersteller springt beispielsweise mit 70.000 Litern höchstprozentigem Alkohol in die gallische Desinfektionsbresche und ein namhafter britischer Spirituosenhersteller spendiert angeblich gar eine Million Liter C2H6O für die weltweite Coronaprophylaxe. König Alkohol als wahrer Wohltäter.
Sogar die in Boulerkreisen gern geschmähten Alkoholfrei-Trinker tragen nun indirekt ihr Desinfektionsscherflein bei. Eine bekannte Bremer Brauerei verarbeitet das bei der Herstellung ihrer nullprozentigen Biersorten anfallende Ethanol gleich selbst zu Desinfektionsmitteln. Praktisch, meint der Boulefreund, da kann man eventuelle Restbestände nach der Epedemie gleich wieder in anregende Getränke konvertieren.